Erd-Station 2: Skelette – 5. bis 27. Juni 2021


Skelette vom Friedhof St. Theodor (11. Jh. bis 1833)

Blick auf Gräber, die 1984 bei der Erneuerung der Werkleitung auf dem Theodorskirchplatz freigelegt wurden. In der Mitte befindet sich das Skelett von «Theo dem Pfeifenraucher».
Das am besten untersuchte Skelett des Friedhofs kennt man heute unter dem Namen «Theo der Pfeifenraucher». Das jahrelange Pfeifenrauchen verursachte bei dem 32 bis 42-jährigen Mann zwei kreisrunde Löcher in den Zähnen.

In und um mittelalterliche Kirchen befanden sich oft Friedhofsareale. Auch der heutige Theodorskirchplatz diente vom 11. Jahrhundert an als Bestattungsplatz. Deshalb kommen hier bei Baueingriffen in den Boden immer wieder Skelette zum Vorschein.


Als man 1984 Werkleitungen westlich der Theodorskirche erneuerte, barg die Archäologische Bodenforschung Skelette aus 25 Gräbern. Die anthropologischen Untersuchungen der sterblichen Überreste ermöglichen einen Blick in das Leben der Kleinbasler Bewohner. Nebst Grösse und Alter können z. B. Aussagen über unzureichende Ernährung und mangelnde Mundhygiene gemacht werden.

Im 19. Jahrhundert kam es im Zuge der frühen Industrialisierung zu einem starken Bevölkerungswachstum. Die bestehenden Friedhöfe waren zunehmend überbelegt, weshalb man ausserhalb der Stadtmauern neue Bestattungsareale anlegte. So diente ab 1833 der Kleinbasler Bevölkerung der damals noch auf grüner Wiese errichtete Friedhof „St. Theodor im Rosental“ (heutige Rosentalanlage) als neuer Begräbnisplatz.