Bildhauer und Kulturvermittler
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Wie ich WETT denke und erlebe
Unmittelbar neben einer kahlen Kreuzung städtischen Verkehrs gelegen, erlebe ich WETT als Oase feinerer Bewegung, als Ideensamenbank und als Labor der Plastizität. Es ist eine Arche handwerklicher Kompetenzen, selbstverständlich auch ein Ort der Bildung. WETT praktiziert radikale Kunstforschung, sowohl in praktisch-gestalterischer wie auch in analytisch-theoretischer Form. Warum ist etwas gut und gelungen? Wie wird etwas gemacht? Welche Perspektiven und Fragen öffnen sich damit? Es versteht sich von selbst, dass dabei partizipatives, dialogisches und kooperatives Vorgehen erspriesslicher ist. Dass hier aus dem sozialen Fluxus hin und wieder mustergültige Produktionen hervorgehen, soll uns recht sein – bleibt jedoch schöne und nützliche Nebensache, da die lebendige Wirkung wichtiger ist als das bleibende Werk. WETT denke ich mir als physischen und geistigen Raum gepflegter Unruhe und Gärung, dessen Mycelien über institutionelle Grenzen hinauswachsen, um Menschen und Anliegen verschiedenster Provenienz zu verbinden. Das tönt grossspurig idealistisch, ist aber bereits gelebte Realität und mein ebenso heiliger wie heiterer Ernst. Schabernack? – der gehört ohnehin in jede spirituelle Kompostieranlage!
16.12.2020
Wett-Vorstand